Fritz Hafner

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Gemälde von Fritz Hafner
"Wald bei Wickersdorf, wo August Halm begraben liegt"
Öl auf Leinwand über Holz-Keilrahmen
Entstehung ca. 1905 –; 1930
Eigentümer:
1. Hand: Gustav Wyneken (siehe unten).
2. Hand: Rudolf Rahn (geb. 16.03.1900, gest. 07.01.1975, Botschafter a. D.).
3. Hand: Familie Ernst Rahn (Bruder von Rudolf, geb. 04.07.1898, gest. 06.12.1966,
Dipl.-Landwirt, Vorstandsmitglied der Einfuhr- und Vorratsstelle für Fette in
Frankfurt a. M.).
Neue Rahmung in den 1960er Jahren.
Paula Rahn geb. Banholzer (geb. 30.10.1901, gest. 28.05.1998).
Christoph Friedrich Rahn (geb. 08.07.1934, gest. 12.12.2014).
Ulrich Rahn (26.09.1939, gest. 15.11.2015).
4. Hand: Bertram Lorenz (geb. 09.04.1966).
Restaurierung und neue Rahmung 2015 (700 €).
Fritz Hafner:
- Geb. 10.12.1877 in Wien, gest. 21.11.1964 (87-jährig) auf Juist, dort auf dem
Dünenfriedhof begraben, heute befindet sich eine Sammlung seiner Bilder und
naturwissenschaftlicher Exponate im Juister Küstenmuseum.
Er war verheiratet und hatte 3 Kinder.
- Bis 1897 Studium an der Kunstakademie Stuttgart.
- 1897 –; 1905 Studienaufenthalt in Italien, Mitglied der Stuttgarter Künstlergruppe
"Die Freunde", Schüler bei W. Steinhausen in Frankfurt a. M..
- 1905 –; 1925 Kunsterzieher der "Freien Schulgemeinde in Wickersdorf", Thüringen.
Direktor dort war Gustav Wyneken (geb. 19.03.1875 gest. 08.12.1964, in der
Weimarer Republik im Erziehungsministerium in Berlin tätig, sein Nachlass ist im
Bonner Archiv der SPD im "Inventar zu den Nachlässen der deutschen
Arbeiterbewegung" enthalten, Gerüchte über Homosexualität im Zusammenspiel mit
seinem Beruf als Pädagoge führten zu Einschränkungen seiner Laufbahn).
Musiklehrer dort war August Halm (geb. 26.10.1869, gest. 01.02.1929, Komponist der
Jugendkultur, Bekanntschaft und Briefverbindung mit Ernst Rahn (wobei noch offen
ist, ob es sich hier um den oben stehenden Ernst Rahn oder seinen Vater gleichen
Namens handelt) und Emma Rahn (Schwester der oben stehenden Brüder), Briefe
erhalten im Handschriftenarchiv der Staatsbibliothek Berlin).
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Gemeinsam mit Hafner und Martin Luserke waren alle erwähnten Personen in der
"Deutschen Jugendbewegung" engagiert (siehe auch Meißnertage/ Freideutscher
Jugendtag/ Freideutsche Kreise/ Freideutsche Bewegung nach 1945, Wandervogel).
- 1925 –; 1934 Kunsterzieher und Naturkundelehrer an der "Freien Schule am Meer"
auf Juist bis zu deren Schließung durch die Nazis.
- 1934 –; 1956 hauptberuflich Maler, Leiter des Juister Küstenmuseums.
- Das Gesamtwerk umfasst ca. 1.000 Bilder, überwiegend Aquarelle und Zeichnungen,
Ölgemälde sind eher selten. Hauptthemen sind Natur und Landschaften. Die
Geisteshaltung der Deutschen Jugendbewegung spiegelt sich in vielen seiner Werke.
Sie beinhaltet eine romantische Bewunderung und Beschäftigung mit der Natur,
Unabhängigkeit der Jugend von elterlicher und politischer Autorität,
Selbstverantwortung der Jugend und gleichberechtigte Gemeinschaft von Jungen und
Mädchen (eine in der kaiserlich-preußisch gedrillten Gesellschaft der
Jahrhundertwende geradezu revolutionäre Geisteshaltung!)
- Weitere Werk-Beispiele:
"Mittag in Italien", eBay-Auktion, 1.480 €.
"Boschetto con leprotti, cicogna e altri volatili", Auktion Christie′s Rom 1980,
1.760 USD.
"A sailing boat with San Giorigio Maggiore, Venice b", Auktion Bonhaus London 1977,
687 USD.



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