Herbst,Uwe

Die Arbeiten von Uwe Herbst zeichnen sich durch ihre starke kompositorische Kraft und durch die expressive Farbgebung aus.

Später beeinflussen ihn bei. seinen autodidaktischen Studien " Gauguin, Bonnard. und Derain, die ihn zu seinem heutigen, postimpressionistischen Stil von unverwechselbarem individuellen Ausdruck anregen.
Seine Arbeiten, zumeist großformatige Kompositionen, bestechen durch ihre Leuchtkraft der aufs äußerste gesteigerten reinen Farben.
Der dem Impressionismus innewohnenden Formenauflösung setzt er die zeichnerisch betonte Flächengliederung entgegen und erreicht damit neue Ausdrucksswirkungen.
Seine Gärten, Parkidyllen, Marktszenen sind erfüllt von intimen, feinen Stimmungswerten, gebündelt in einer farbig dekorativen Malerei.

Ausstellungen u.a. in der Galerie des Poetes, Paris und Galerie Dore, Rouen. Zahlreiche Ankäufe privater Galerien im In- und Ausland in Europa und den USA.


DIE POESIE DER LANDSCHAFT IN DEN

BILDERN VON UWE HERBST

DIE LANDSCHAFTEN VON UWE HERBST bezaubern durch ihre Wahrhaftigkeit.Man spürt in diesen Gemälden, die zum großen Teil in der Bretagne und in der französischen Provence entstanden sind, die Liebe des Künstlers zu jenen Regionen. Reisebilder sind es, die das Licht und die Stimmung einfangen und in entsprechende Farben übersetzen. Dem Maler Uwe Herbst geht es nicht um das genaue Abbild der Natur, es geht ihm vielmehr darum, eine Malerei zu schaffen, die der Atmosphäre entspricht, in der sie entstanden ist. Seine Bilder geben also nicht einfach das Gesehene wieder, sondern sie zeigen das Empfinden, das sich beim Betrachter bei bestimmten Landschaften einstellt.
Man glaubt, angesichts der Bilder von Uwe Herbst, den Sommerwind über den Klippen zu fühlen, die Lavendelfelder der Provence zu riechen, die frechen Chansons von Georges Brassens zu hören, die Erde zu spüren und den Wein zu schmecken, der auf dieser Erde wächst. Mit seinen Bildern beschert uns Herbst ein Stück Erleben, das weit über das Sehen hinausgeht. Er regt unsere Phantasie an und vor allem die Sinne. Seine Werke bringen die Poesie jener Landschaft in unsere vier Wände.
Die Familie des 1952 in Köln geborenen Künstlers siedelte 1960 nach Frankreich über. Er besuchte dort die Schule und qualifizierte sich für das Universitätsstudium. Bereits als junger Mann begann er zu malen, für sich, ohne einen Lehrer. Herbst absolvierte keine Kunstschule. Trotzdem hatte er Vorbilder:
Ein starker Einfluß der Surrealisten ist bei den frühen Arbeiten nicht zu übersehen. Bereits in den 7Oer Jahren nahm der Autodidakt an Ausstellungen teil.
Die Malerei von damals unterscheidet sich wesentlich von den Bildern, die Herbst heute malt:
Damals prägte, wie bereits erwähnt, vor allem ein surrealistischer Einfluß den Künstler. Er suchte zu jener Zeit das Geheimnisvolle in einer mystischen Welt. Erst Jahre später entdeckte er, dass das eigentliche Geheimnis in der unmittelbaren Naturerfahrung liegt und das eigentlich Bezaubernde in der Kunst des Umsetzens derselben in Bilder.
Eine wichtige Rolle spielte für Herbsts malerische Laufbahn die Auseinandersetzung mit der Malerei der französischen Postimpressionisten, der Malerei also, die nach 1886 in Frankreich auf den Impressionimus folgte und sich kritisch mit den spätimpressionistischen Tendenzen auseinandersetzte.
Vor allem mit Van Gogh, Gauguin, Cezanne, Bonnard und Viullard hat sich Uwe Herbst beschäftigt. Jene Maler unterschieden sich wesentlich von ihren impressionistischen Lehrern, zum Beispiel von Pisarro und Claude Monet. Sie lösten die Formen nicht wie jene mehr und mehr auf, indem sie gegen das Licht malten, sondern schufen mit kräftigen Farben eine Malerei, die zu ihrem Empfinden besser passte. Mit kräftigem, temperamentvollem Duktus schufen sie Bilder, die nicht nur den bäuerlichen Landschaften (Bretagne, Provence), wohin sie sich zurückgezogen hatten, entsprachen, sondern auch ihrem ungestümen Wesen.
In dieser Tradition sieht sich Uwe Herbst, eine Tradition, von der er glaubt, dass die Möglichkeiten, die in ihren Linien liegen, noch lange nicht ausgeschöpft sind.
Nach der surrealistischen Periode, von der oben die Rede war, wandte sich Herbst eine Zeitlang vollkommen von der Malerei ab. Nach 10 Jahren des Pausierens begann er mit einer völlig neuen Malweise, die mit seinen vorherigen, an den Surrealisten orientierten Arbeiten nichts mehr zu tun hatte. Er wollte Bilder schaffen, die "bewohnbar" sind. In dieser Zeit entdeckte er die Schönheit der Postimpressionisten.
Herbst ist sich der Gefahr bewusst, die im impressionistischen Malstil liegt. Die Gefahr, in Klischees abzugleiten. Dieser Gefahr entgeht er dadurch, dass er die Reproduktion vermeidet. Er setzt sich immer wieder aufs Neue mit den Motiven auseinander und sucht ständig nach neuen Perspektiven. Bei dem Werkkomplex, der in den letzten fünf Jahren entstanden ist, kann man Enrwicklungsschritte beobachten, Etappen bei denen offensichtlich wird, dass er sich immer weiter von seinen ursprünglichen Vorbildern entfernte und zu einer eigenen Bildersprache gefunden hat.
Es geht dem Maler nicht darum, "konservativ" zu malen. Man beobachtet bei ihm nicht nur eine unkonventionelle Auswahl der Motive, sondern auch eine Kombination unterschiedlicher Malweisen.
Durch Wisch- und Übermalungstechniken erreicht er informelle Partien in seinen Bildern, die zu den figurativen Bereichen in ein Spannungsverhältnis treten. Wie oben bereits gesagt, kommt es Herbst nicht einfach darauf an, eine tradierte Malweise zu übernehmen, sondern diese für die Moderne wiederzuentdecken.
"Iris im Garten", "Die Brücke von Pont Aven", das "Elsässische Dorf", "die Allee von Saint-Rèmy" lassen uns die Landschaften genießen. Sie beeindrucken durch ihre unverstellte Natürlichkeit, mit denen sie uns diese Orte neu erleben lassen. Die Philosophie, die aus diesen Gemälden spricht, ist die eines einfachen natürlichen Lebens, dem die großstädtische Affektiertheit fremd ist.
Pont Aven (Bretagne) und Saint-Rèmy (Südfrankreich) markieren nicht nur die geographischen Pole der Reisen von Uwe Herbst. Es sind genau die Orte, die für den Postimpressionismus von größter Bedeutung waren. Die Namen von Gauguin und van Gogh sind unmittelbar mit diesen Orten verbunden. Herbst hat diese Orte besucht und sich von deren Geist inspirieren lassen. Er hat dort eine neue Perspektive zu der postimpressionistischen Malerei gefunden und sie für unsere Zeit zu neuem Leben erweckt.

Dr.Helmut Orpel Herausgeber von Art Profil
Zeitschrift für aktuelle Kunst
redaktion@artprofil-kunstmagazin.com

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Eine malerische Reise
zu den schönsten Orten Europas
Uwe Herbst
und seine neuen Werke

Uwe Herbst (geboren 1952 in Köln) ist für mich in den letzten fünf Jahren zu einem Fixpunkt in der europäischen Kunstszene geworden. Das Gespür für die Spannung, die einerseits im spezifi¬schen Charakter einer Region liegt oder im Wechselspiel von Licht und Schatten, andererseits aber in der künstlerischen Verarbeitung der vielfältigen Erscheinungsformen der Landschaft, ist charakteri¬stisch für die Werke von Uwe Herbst. Die Vielfalt der französischen Regionen von der Provence bis zur Bretagne spiegelt sich im CEuvre des Künstlers auf eindrucksvolle Weise. In Frankreich und Deutsch¬land - in beiden Ländern fühlt sich der Künstler seit seinen Jugend¬jahren gleichermaßen heimisch - konnte er große Erfolge feiern. Trotz dieser Erfolge ist Uwe Herbst ein stiller und bescheidener Mensch geblieben, der vor allem für seine Arbeit lebt und aus einem gelunge¬nen Bild die größte Befriedigung für sich zieht. Still und zurückge¬zogen entwickelt er im Atelier seine Malerei weiter und verarbeitet dort die Skizzen und Vorzeichnungen sowie Fotos, die auf den zahl¬reichen Reisen, von denen seine Motivauswahl kündet, entstanden sind. Bei jedem Besuch in Herbsts Atelier ist man erstaunt, welche Steigerung an Ausdruckskraft ihm möglich ist.
Neben dieser Ernsthaftigkeit, die man im Werk von Uwe Herbst spürt, beeindruckt die Konsequenz, mit der er sich dem Moderummel der Kunstwelt bewusst entzieht. Stil ist für Herbst kein Selbstzweck, kein Logo und kein Markenzeichen, sondern vielmehr persönliche Hand¬schrift. Herbst ist auf der einen Seite Traditionalist. Die kunstge¬schichtliche Tradition des Postimpressionismus, die für seine Ent¬wicklung wesentlich war, gewinnt aber im Schaffen des Künstlers kein solches Übergewicht, dass sie zum Klischee verkommt. Auf der anderen Seite versteht sich Herbst als zeitgenössischer Maler, der seine Sujets aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts inter¬pretiert. In jedem einzelnen Werk findet man die Synthese zwischen Tradition und Gegenwart. Mit jedem angefangenen Bild betritt er in einem gewissen Sinne Neuland. Auf diese Weise entzieht er sich der Gefahr der Verflachung.



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