Bruno Bruni wehr,galerie

Bruni, Bruno, ital. Maler, Graphiker und Bildhauer, • 22. 11.1935 Gradara b. Pesaro, lebt in Hamburg. Sohn eines Eisenbahners. Stud.: 1953-59 Ist. d'Arte di Pesaro (Keramik), seit 1957 auch Bildhauerei bei Vangi. 1960--65 Staatl. HBK Hamburg bei Georg Gresko und Paul Wun¬derlich. 1967 Stip. des Lichtwark-Preises Hamburg. 1974 Gast-Doz. fiir Graphik an der Akad. Den Haag. - Ausz.: 1977 Internat. Senefelder-Preis fiir Lithographie. In den frühen 60er Jahren noch stark von Gresko, Wunderlich und Horst Janssen beeinflußt, außerdem von Dix und Grosz und dem sozialkrit. Realismus der 20er Jahre. Zu dieser Zeit nüchterne Portr. und erste Akte. Eine frühe Auseinan¬dersetzung mit der Renaiss. findet sich im Blatt A Dürer 1964. Hinwendung zum Phantast. Realismus mit Via Ma¬rio de 'Fiori. Surreale Einflüsse, etwa von Magritte, wer¬den in Io
vengo, 1969, sichtbar, auch bei den Variatio¬nen zur Venus von Botticelli. Gogols Erzählung Der Man¬tel wird in zahlr. Beispielen paraphrasiert. Hüte, Mützen und Mäntel veranschaulichen tragisches Geschehen, so bei der Rosa-Luxemburg-Mappe, 1972. Eine Synthese bishe¬rigen Schaffens zeigt die Suite Amor Roma-Roma Amor, 1973/74. La figlia della lupa S. P. Q. R., 1973, verbin¬det röm. Wahrzeichen mit einer sich entkleidenden Frau. Kirche und erot. Sujets sind in kontrastreicher Bildsprache verbunden, bald erweitert durch den Gegensatz Stofflichkeit und nackte Körper (z.B. Streap-tease, 1974; die Antikenre¬zeption Leda col cigno 1975; Umarmung, 1978). 1984 be¬ginnt die krit. Auseinandersetzung mit der dt. Geschichte:
Ernst Thälmann, Sophie Scholl und Der SS-Arzt und die Kinder. Wie ein roter Faden zieht sich das Thema Mafia durch sein Werk: Il padrino. L 'ultima visita, 1979; Hinter dem Vorhang, 1979; L 'ultima espresso, 1986 und Lultimo caffe, 1990. Erinnerungen an die Renaiss. finden sich in den Frauenakten. Blumen (v.a. die Amaryllis) tauchen häufig in Darst. auf. B. entdeckt die Poesie des Balletts: Ballerina, 1990. In Il Nido und L 'inizio zeigt B. die Bedrohung des Schönen. Bis heute stellt er die Schwingung der schönen Linie in den Vordergrund seines Schaffens, verbunden mit techn. Brillianz (sowohl in Bronze, in ÖI-Gem. als auch im bei ihm dominierenden Bereich der Lith.). Anmut, Sensua¬lismus und Harmoniestreben geben eine in ihm tiefverwurzelte mediterrane Trad.und ästhet.Empfinden wieder. Zu den bisher letzten Arbeiten zählen La Fine und der Torso eines Boxers. 1996. HAMBURG, KH: Frauenakte, 1976. 0. E: seit 1960 mit K: 1967 Hamburg, Gal. Brockstedt / 1972 Mailand: Seconda Trienn. dell' Incisione / 1975 Am¬sterdam, Gal. Hüstege / 1980 New York, Gal. John Szoke / 1987 Gradara, Pal. Rubini Vesin / 1990 Tokio, Sai Bu; Pulheim-Brauweiler / 1994 Hamburg, Commeter. EU SEDA II, 1969. –; R. Guttuso / H.. Th. Flemming, B. B., Das druckgraph. Werk, Offenbach 1976; H. Th. Flemming (Ed.), B. B., Offenbach 1978; M. de Micheli, B. B., Ha. 1987; Hesse, 1987; A. W. Biermann u.a., B. B., Die Rückkehr zum Schönen, Köln 1990; V. Huber (Ed.), Cuneo und Um¬gebung, Offenbach 1996. H. Grimm 2003 www.galerie-wehr.de



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