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Boris Lauffer

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Der Künstler Boris Lauffer starb im Alter von 74 Jahren Weite Himmel waren charakteristisch für sein Schaffen

von HANNA STYRIE

PULHEIM, Boris Lauffer ist tot. Vö1lig unerwartet starb der bekannte Künstler in der Nacht zum Dienstag im Alter von 74 Jahren. Der Maler und seine Frau Marie waren mitten in den Vorbereitungen für ei­ne Ausstellung in Hamburg; zuvor hatten sie noch Reisen nach London und Wien ge­macht.

Seit über 40 Jahren wohnte Lauffer in Brauweiler, wo ein 2,50 Meter hohes Bild in der Kapelle der Abtei Brauweiler die Erinnerung an ihn wach hält. In die Kreuzform hat Lauffer eines der für ihn typi­schen Motive gemalt: einen schier unermesslich weiten Himmel, der sich über einer hügeligen Landschaft erstreckt, in der ein einzelnes Haus zu sehen ist. Boris Lauffer liebte die Landschaft und das Wechselspiel der Farben, das er auf vie­len Reisen in die Provence, in die Bretagne, die Normandie und die Toskana studierte. Die weiten Himmel sind charakte­ristisch für sein Schaffen. In allen Schattierungen hat er sie gemalt: hell und licht oder dunkel und gewittrig; In die schmalen Landschaftsstreifen darunter ducken sich kleine Häuser, die ihm als Symbol für

Schutz und Zuflucht dienten.

In seinen Bildern themati­sierte er immer wieder die Frage nach der Begrenztheit des menschlichen Seins. Das mag der Grund dafür sein, dass noch ein weiteres Bild in einer Kapelle zu sehen ist. Für das Maria-Hilf-Krankenhaus in Bergheim schuf er eine Ar­beit mit dem Titel: „Durch das Kreuz den Himmel sehen".

Lauffer wurde im Riesen­gebirge geboren; sein Paten­onkel war der Schriftsteller Gerhart Hauptmann. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging die Familie zunächst nach Braunschweig. Boris Lauffer wurde ein erfolgreicher Wer­betexter und Producer und

Er liebte die Landschaft und das Wech­selspiel der Farben: Mitten in den Vorbe­reitungen für eine Ausstel­lung in Ham­burg wurde Boris Lauffer aus dem Leben gerissen.

wurde für seine Arbeit drei­mal mit der „Cannes-Rolle" ausgezeichnet, dem Oscar für Werbefilmer. Gemalt hatte das Multitalent schon immer; als er sich vor etwa zwölf Jah­ren von der Werbung zurück­zog, begann er eine zweite Karriere als Künstler. Er be­stritt zahlreiche Ausstellun­gen im In- und Ausland, sogar in New York hat er seine Bil­der präsentiert. Zuletzt waren seine Arbeiten in Nicosia auf der Insel Zypern zu sehen.

Die Trauerfeier mit anschließender Beerdigung fin­det am kommenden Montag um 13.30 Uhr in der Trauer­halle des Friedhofs Brauwei­ler statt.