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John Suchy

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"Kölner Stadtanzeiger vom 22.01.08"


Ein Blick von New York aus auf Köln
VON FRANK-UWE ORBONS, 21.01.08, 21:09h

"Time Square" heißt dieses Bild, das typisch für den Stil des Künstlers ist.

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www.galerie-wehr.de

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Pulheim - Bereits knapp zwei Stunden vor der Ausstellungseröffnung fanden sich bereits die ersten Kunstinteressierten vor der Galerie Wehr auf der Venloer Straße ein. Auch noch mehrere Stunden nach der Eröffnung herrschte am Sonntagnachmittag ein reges Treiben in der nun seit 40 Jahren existierenden Galerie, die bereits Größen wie Jörg Immendorff, Günter Grass und Armin Müller-Stahl ausstellte. Galeriebesitzer Thomas Wehr war sichtlich stolz auf den Erfolg seiner jüngsten Vernissage. Denn mit John Suchy stellt sich einer der führenden aktuellen Pop- Art-Künstler in Pulheim vor.

Größte Schau

Auf Einladung einer Automobilfirma ist der US-amerikanische Künstler zu zwei Terminen nach Deutschland gereist. Die Pulheimer Ausstellung, die 99 Exponate zeigt, ist die größte Schau außerhalb der Vereinigten Staaten. Sie ist selbst größer als die Retrospektive im Berliner Automobilforum Unter den Linden, wo Suchy am kommenden Wochenende seine Werke signieren wird.

Anders als Kollegen wie James Rizzi und Charles Fazzino, die bereits durch führende Galerieketten seit langem in Deutschland bekannt sind, ist der 1946 in New York geborene John Suchy vorwiegend in den USA geblieben und dort bekannt geworden. Sein Besuch ist auch erst der zweite Deutschlandaufenthalt. Suchy, der zwölf Jahre lang seine Werke auf der Straße verkaufte, kam in den 1980er Jahren etwa zur gleichen Zeit wie Rizzi auf die Dreidimensionalität. Nach wie vor fertigt er seine erschwinglichen Arbeiten noch selbst an; jedes Blatt ist somit ein Unikat.

Drei Themenblöcke vereinigt die Schau: skurrile Stadtansichten von New York, dem „Big Apple“, eine kleine Köln-Kollektion und mehrere Arbeiten über den Euro als Währung. Interessant zu sehen ist, wie Suchy die farbenfrohen Symbole seiner Heimatstadt zu einer kunterbunten Collage vereinigt und sie in eine imaginäre Dreidimensionalität versetzt, die die Bewegungen der Menschen und die Dynamik der Großstadt einfängt. Für viele Ausstellungsbesucher ist die Köln-Kollektion der Mittelpunkt der Ausstellung.

Wehr, der bei dem Thema Pop-Art eher ein jüngeres Publikum vermutete, war ganz erstaunt, dass sich auch reifere Betrachter für Werke wie „Drink doch ene met“ oder „Köln blau“ interessieren. Suchy wurde über seinen deutschen Agenten auf das Thema Köln aufmerksam und collagierte anhand von Fotografien einen Bilderbogen der beliebtesten Köln-Motive. Besonders interessiert an der „Euro“-Thematik zeigte sich die Unternehmensberaterin Anke Niggemann aus Haan, die eine passionierte Pop-Art-Sammlerin ist und in ihrem Schlepptau ihre Geschäftskunden, Banker, Fondsmanager und Steuerberater mitbrachte. So führte sie bereits am Eröffnungstag der Galerie etwa 100 Kunstsinnige, beispielsweise aus Trier, Luxemburg und Gütersloh, zu, die die Sympathie, die Suchy der neuen Währung gewährt, gerne an ihre Kunden weitergeben wollen.

Die Ausstellung „John Suchy - 3-D-Pop-Art“ mit 99 Exponaten ist bis zum 20. Februar in der Galerie Wehr in Pulheim (Venloer Straße 139a) zu sehen.